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Montag, 15.04.2024 21:30 Uhr | Adrian Ehrhardt

Torreiches Derby endet 3:3 | Teutonia 05 - FC St. Pauli U23

Drittes Derby in Folge - U17 Weltmeister im Stadion Hoheluft

Der heutige, 29. Spieltag der Regionalliga Nord bedeutet für die Teutonen, das dritte Stadtduell in Folge. Während man jedoch zu den letzten beiden Stadtduellen gegen ETV und HSV II anreißen musste, war man nun selbst im Heimrecht und empfing die Zweitvertretung von St. Pauli. In diesem Sinne wollte man die Vormachtstellung in der Stadt vor dem heimischen Publikum beweisen. Der Rückenwind, den man aus den letzten beiden Stadtderbys mitnehmen konnte, machte sich vor allem in Form von Ole Wohlers (Doppelpack gegen ETV) und Serkan Dursun (Jeweils ein Treffer gegen ETV und HSV II) bemerkbar. Anders die Kiezkicker, die sowohl auf ihren zweit als auch auf ihren drittbesten Torjäger verzichten mussten (Benett Winter und Max Marie). Dafür rotierte der U-17 Weltmeister Eric da Silva Moreira in die Startformation.


Serkan Dursun stand erneut in der Startelf. Foto: Josef Noveski

Frühe Tore in Halbzeit eins

Foto: Josef Noveski

Das Spiel begann wild: Beide Mannschaften versuchten nach Ballgewinn schnellstmöglich vor das Tor des Gegners zu kommen und beide Mannschaften verloren aufgrund dieser risikobehafteten Strategie häufig den Ball. St. Pauli wurde vor allem über Johann von Knebel gefährlich, der die Abwehr der Teutonen immer wieder mit seinem physischen Spiel beschäftigte. In der 9. Minute zog dann Marc Niklas Dühring mal von dem linken Strafraumrand ab. Der Ball, der zunächst so aussah, als würde er über das Tor von Liesegang fliegen, senkte sich schnell und landete so hinter dem Keeper der Teutonen im Tor. Nach diesem Wirkungstreffer hätte man eigentlich erwartet, dass sich die Teutonen erst einmal schütteln würden müssen. Die Teutonen wirkten jedoch von dem Gegentreffer unbeeindruckt und nahmen diesen zum Anlass, um fortan das Spiel zu dominieren. Das resultierte dann in dem Ausgleich in der 14. Minute: Ausgehend von der linken Seite, trieb Gutmann den Ball nach vorne, schickte Igwe, der gegen Menke ins eins gegen eins ging und den Ball in die Mitte spielte. Der Pass, der ursprünglich für Weidlich gedacht war, rollte durch den Sechzehner ohne das St. Pauli ihn klären konnte und landete so bei Dursun, der den Ball annahm und aus zentraler Position abschloss. Der Schuss landete rechts unten hinter Jendrzej. Nachdem 1:1 beruhigte sich die Partei zunächst. Nach der wilden Anfangsphase waren beide Mannschaften nun vornehmlich an Spielkontrolle und der Vermeidung von Fehlern interessiert.

Großer Jubel über den dritten Treffer in Serie. Foto: Josef Noveski

Torreiche zweite Hälfte

Diese Haltung beider Mannschaften führte dazu, dass es bis zur 61. Minute auf beiden Seiten keine nennenswerten Torchancen gab. In der 61. Minute war es dann ein Geistesblitz von Fabian Istefo, der die Teutonen ganz nah an die Führung brachte. Dieser sah nämlich den Einstartenden Wohlers und spielte einen Diagonalball haargenau, sodass Wohlers den Ball im Sechzehner annehmen und vor Keeper Jendrzej zum Abschluss kommen konnte. Nur die Latte verhinderte die Führung der Teutonen im Stadtduell. Abgesehen von dieser Gelegenheit, sah es nicht danach aus, dass in diesem Spiel noch reichlich Tore fallen sollten. Was in der restlichen Spielzeit kommen sollte, war daher kaum vorherzusehen. Zunächst brachte Dühring die Gäste erneut in Führung. Nach einem Steilpass von Lee befand sich Dühring zwar in einem spitzen, aber dennoch aussichtsreichen Winkel des linken Strafraums, von wo er abzog. Der scharfe Abschluss tunnelte Liesegang und landete hinter diesem im Tor (71. Minute). Beinahe postwendend meldeten sich die Teutonen jedoch zurück. In der 74. Minute zündeten nämlich die von Höhn getätigten Wechsel. Der eingewechselte Jason Tomety-Hemazro wurde von Ole Wohlers mit einem Steilpass bis an die Grundlinie geschickt, von wo aus er direkt in das Zentrum auf den ebenfalls eingewechselten Ifeadigo flankte, der den Ball aus kurzer Distanz einmal annahm und dann ins linke Eck legte. 


Doch damit waren es an diesem Regionalliganachmittag noch nicht genug Treffer, denn der Toptorjäger der Gäste Julian Ulbricht hatte hinsichtlich des Ausganges dieses Stadtduells noch ein Wörtchen mitzureden. In der 79. Minute war es zunächst Moreira, der mit einer Flanke den im Sechzehner lauernden Lee ausmachte. Dieser nahm den Ball an und zog vom Strafraumrand ab. Liesegang, der den scharfen Schuss von Lee nur nach vorne abprallen lassen konnte, musste einige Millisekunden später hinter sich greifen, denn Ulbricht staubte den Abpraller ab und brachte die Gäste dadurch mit 3:2 in Führung. Aber, auch dieser Treffer sollte nicht der letzte gewesen sein, denn nur zwei Minuten später war es erneut Ifeadigo, der egalisierte. Hertner, der nach einer kurz ausgeführten Ecke etwas Zeit zum Flanken hatte, machte ursprünglich Innenverteidiger Coofie in der Mitte als Anspieloption aus. Dieser flog jedoch zugunsten von Ifeadigo unter dem Ball durch, denn so konnte dieser, aufgrund der Unübersichtlichkeit im Strafraum Zeit gewinnen, um die Flanke herunterzuholen und den Ball mit dem zweiten Kontakt in das Linke obere Eck zu nageln. Damit stand es 3:3. Auch wenn es in den letzten zehn Minuten so wirkte, als läge noch mindestens ein Treffer in der Luft, sollte das zweite Tor von Ifeadigo dann den Schlussstrich unter das Stadtduell setzen. Wie im Hinspiel gab es also auch heute eine Punkteteilung zwischen beiden Teams und wie im Hinspiel dürften auch heute beide Mannschaften kaum zufrieden mit diesem Ergebnis sein. Mit Blick auf das Auswärtsspiel am nächsten Freitag in Lohne, wird Teutonia daran interessiert sein, die Offensivleistung beizubehalten und die Defensive wieder zu stärken. Unter diesen Umständen könnte man dann nach zuletzt zwei Unentschieden auch wieder mit einem Dreier rechnen.

Affam Ifeadigo trifft doppelt. Foto: Josef Noveski

Es war ein turbulentes Unentschieden, dass wieder weh tut. Wir haben innerhalb von vier Tagen 4 Punkte liegen gelassen. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben war wieder richtig gut. Am Ende ist es furchtbar, dass wir hier drei Gegentore bekommen haben, weil wir die letzten Wochen unfassbar gut gearbeitet und auch heute nur zwei Chancen zugelassen haben.

Immanuel Höhn, Trainer Teutonia 05