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Donnerstag, 11.04.2024 16:52 Uhr | Adrian Ehrhardt

Leistungsgerechtes Unentschieden | HSV U21 - Teutonia 05

Keine Veränderungen in der Startelf

Nachdem man am vergangenen Freitag das Derby gegen den ETV mit 3:0 gewinnen konnte, hofften die Teutonen heute auf einen erneuten Derbysieg, diesmal gegen die Zweitvertretung des HSV. Dabei musste man im Grunde genommen nur da weiter machen, wo man am Freitag aufgehört hatte. In diesem Sinne ließ Trainer Höhn, in der Hoffnung die gute Form halten zu können die Startelf unverändert.


Frühe Führung durch Dursun

Der Plan ging insofern auf, als das die Teutonen den besseren Start in die Partie hatten. Der Schwung aus dem Derbysieg schlug sich sichtlich in dem Auftreten der Teutonen nieder und resultierte in der 9. Minute in einer Reihe von Standards aus torgefährlichen Positionen. Während die Flanke von Ole Wohlers, ausgehend von einem Freistoß von halbrechts noch zur Ecke geklärt werden konnte, konnte dasselbe von der nächsten Standardsituation nicht behauptet werden. Brisevac führte die Ecke kurz aus und ermöglichte den, nach seinem Doppelpack im letzten Spiel wie beflügelt aufspielenden Wohlers dadurch in eine eins gegen eins Situation mit HSV Verteidiger Mengot zu gehen. Wohlers täuschte den Lauf in den Strafraum an, flankte dann jedoch auf den zweiten Spieler, der im letzten Spiel seine Form durch einen Treffer wiederfinden konnte: Serkan Dursun. Dieser streifte den Ball zunächst nur mit dem Kopf, reagierte dann im Strafraum jedoch pfeilschnell und grätschte den Ball aus halbrechter Position ins linke untere Eck von HSV Keeper Mensah.


Großer Jubel bei Serkan Dursun, Michael Igwe und Marcus Coffie.

HSV-Ausgleich kurz vor der Pause

Im Anschluss fand HSV II besser in die Partie. In der 38. Minute zeigten sich dann einmal exemplarisch die Risiken, die mit dem spielerischen Ansatz der Teutonen einhergehen. Zwar hatte das Aufbauspiel insofern funktioniert, als dass man sich zunächst aus dem Druck der Heimelf lösen konnte, nur, um dann jedoch mit einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung in einen Konter zu laufen. Nachdem Dursun den Ball im Mittelfeld nicht gegen Bornschein behaupten konnte, machte letzterer den Spielmacher der Heimelf Felix Paschke im Mittelfeld aus. Mit etwas Platz setzte sich dieser dann gegen Weidlich und Brisevac durch und schickte den einlaufenden Mengot in den Strafraum der Teutonen, wo dieser den Ball an Liesegang vorbei ins untere linke Eck legen konnte.


Doppelpack dreht das Spiel

Der Beginn der zweiten Hälfte verlief dann wie ein Spiegelbild der ersten. Während es da noch die Teutonen waren, die den Ton angaben, war nun die Zweitvertretung des HSV präsenter. Der entscheidende Initiator für den Rückstand sollte dennoch nicht das Kombinationsspiel der Heimelf, sondern ein Fehler der Teutonen im Aufbauspiel sein. Siala, der den im Mittelfeld frei stehenden Weidlich anspielen wollte, versprang der Ball derart, dass dieser bei Theo Harz landete, der den Ball, die Kontermöglichkeit einleitend, sofort weiter auf Mikelbrencis spielte. Dieser konnte zwar sowohl an Hertner vorbeikommen, als auch eine Flanke in den Sechzehner bringen, verpasste es jedoch einen seiner Mitspieler im Zentrum auszumachen, da Coffie die Flanke mit einer Grätsche zunächst entschärfte. Was zunächst so aussah, wie eine Klärung sollte sich im folgenden jedoch zu einem Desaster entwickeln. Der Ball, der in Kerzenmanier von oben inzwischen im Sechzehner herunterkam, konnte ähnlich wie vor dem 1:0, diesmal von den Teutonen nicht richtig geklärt werden. Der Ball viel aus dieser Unübersichtlichkeit heraus auf den rechts im Fünfer stehenden Mengot, der trocken abzog und so seinen Doppelpack komplementierte.


Weidlich mit dem verdienten Ausgleich

Im Folgenden lief man dem Rückstand hinterher, dessen Umkehrung Höhn unter anderem durch nominelle Veränderung herbeiführen wollte, indem er Ifeadigo für Dursun und Hemazro für Igwe in die Partie brachte. Den Ausgleich erzielen, sollte dann jedoch ein anderer. In der 71. Minute bekamen die Teutonen einen Freistoß von der rechten Seite aus zugesprochen. Mit Spielern der Körpergröße von Ifeadigo, Coofie Weidlich und Siala im kader, sind solche Situationen Gelegenheit genug, um den Ball direkt in den Strafraum zu bringen. Eben das tat Wohlers dann auch, zunächst jedoch ohne Erfolg. Da der Ball im Anschluss jedoch bei Nick Gutmann und dadurch in den eigenen Reihen blieb, blieben auch die genannten Kandidaten im Strafraum der Heimelf stehen und warteten auf eine erneute Hereingabe. Diese kam dann auch wie aus dem Bilderbuch von Jason Tomety Hemazro: Von Links schlug dieser den Ball in den Strafraum, wo Weidlich sich klug zwischen zwei Gegenspieler postiert hatte und so frei zum Kopfball kommen und den Ball an Mensah vorbei ins Tor schieben konnte.

Auf 1 und 2 folgt drei: Nach ETV und HSV II steht auch am nächsten Spieltag abermals ein Derby für die Teutonen an, wenn es am Sonntag um 14 Uhr gegen die Zweitvertretung von ST. Pauli gehen wird. Ist man an Vollständigkeit interessiert, dann wird man aus den letzten beiden Derbyergebnissen (3:0 und 2:2) die einzige offene Derby-Ergebnisart einer Niederlage ableiten können. Dagegen sprechen jedoch sowohl die aktuelle Form der Teutonen im generellen, als auch die Heimform der Teutonen im Speziellen. In diesem Sinne kann man aus den beiden vergangen Derbys sicherlich genügend Energie für die kommende Aufgabe ziehen.

Kevin Weidlich köpft den Ball zum 2:2 ins Tor.

Die Leistung war sehr ansprechend und sehr gut von den Jungs – vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir uns echt gute Chancen rausgearbeitet.

Immanuel Höhn, Trainer Teutonia 05